Graphics Convert - Grafiken konvertieren oder modifizieren

Mit diesem Befehl können Grafikelemente in Views oder Layouts konvertiert bzw. verändert werden.
- Type: Wählen Sie aus, welche Grafiken konvertiert werden sollen (Point, Line, Polygon oder Text). Sie können auch mehrere Typen gleichzeitig wählen.
- Graphics: Selected beschränkt die Auswahl auf die selektierten, All verwendet alle Grafiken. Die Anzahl der selektierten bzw. insgesamt verfügbaren Grafiken wird angezeigt. Wenn keine gewählt wurden, kann der Befehl nicht ausgeführt werden (die Schaltfläche
ist nicht aktiv).
- Convert: Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, wenn Sie die Grafiken konvertieren wollen, und wählen dann den Typ, in den die Grafiken konvertiert werden sollen (für eine genaue Beschreibung siehe Hinweise
zur Konvertierung unterhalb):
- MulitPoint: Mehrfachpunkte (mehrere Punkte pro Grafikelement);
- PolyLine: (Mehrfach-)Linien;
- Polygon: (Mehrfach-)Flächen;
- Single Points: Einzelpunkte (ein Punkt pro Vertex);
- Line Segments: Liniensegmente (Linien von Vertex zu Vertex);
- Approximated Line: einfache Näherungslinie (nur Start-/Endpunkt ohne Vertices);
- Centroid: echter mathematischer Schwerpunkt;
- Center Point: Zentralpunkt (Zentrum des Koordinatenbereichs);
- Extent Rectangle: Rechteck des Koordinatenbereichs.
Buffer with Distance: Diese Option ist bei allen Grafiktypen zulässig. Bei Eingabe einer Pufferdistanz ungleich 0 wird immer ein Pufferpolygon erzeugt (Ausnahme: Konvertierung von Text zu Einzelpunkten siehe Hinweise unterhalb). Bei Polygonen erzeugen positive Werte einen Puffer nach außen (Vergrößerung der Fläche), negative Werte einen Puffer nach innen (Verkleinerung der Fläche).
Densify at Distance: Diese Option ist bei der Konvertierung zu MultiPoint, Single Points oder Line Segments entscheidend. Im angegebenen Abstand werden Zwischenpunkte eingefügt, d.h. kein Punktabstand bzw. kein Liniensegment wird länger als die angegebene Distanz (kürzere Abstände zwischen vorhandenen Vertices sind möglich). Bei 0 werden keine Punkte ergänzt, d.h. es werden nur die vorhandenen Vertices als Einzelpunkte bzw. nur die Liniensegmente von Vertex zu Vertex erzeugt. Wenn Kreise oder Ellipsen konvertiert werden, bestimmt dieser Abstand die Anzahl der erzeugten Vertices (ohne Angabe einer Distanz werden von ArcView 360, d.h. i.d.R. viel zu viele Einzelpunkte pro Kreis erzeugt).
Flip Orientation of Lines: Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, um die Laufrichtung der Linien umzudrehen. Dies ist vor allem bei PolyLine und Approximated Line von Bedeutung, wirkt sich jedoch auch bei der Konvertierung zu MultiPoint, Single Points und Line Segments aus (Reihenfolge der Punkte bzw. Grafiken).
Replace converted Graphics: Entfernt die originalen Grafiken nach dem Konvertieren aus der View. Da die Konvertierung in den meisten Fällen nicht mehr rückgängig gemacht werden kann (siehe Hinweise unterhalb), sollten Sie diese Option nur vorsichtig verwenden bzw. die Grafiken zuvor in einer ODB Datei sichern (siehe Graphics Save). Führen Sie im Zweifelsfall den Befehl ohne diese Option aus, beurteilen das Ergebnis, Löschen die erzeugten Grafikelemente und führen den selben Befehl mit aktivierter Option erneut durch. Text kann nicht mehr rückgewandelt werden, daher sollte diese Option bei Text nicht verwendet werden.
Folgende Optionen stehen zusätzlich zur Verfügung:
- Visibility: Ermöglicht die Änderung der Sichtbarkeit der Grafikelemente.
- Visible: Blendet versteckte Grafiken ein.
- Invisible: Blendet die gewählten Grafiken aus.
- Symbol Size: Ändert die automatische Größenanpassung von den Symbolen der gewählten Grafiken (Schriftgröße, Punktgröße bzw. Strichstärken):
- Scale with View: Die relative Symbolgröße (Punkte) wird automatisch mit dem Maßstab der View vergrößert und verkleinert, d.h. die absolute Symbolgröße in Karteneinheiten (z.B. Meter), d.h. die Größe im Verhältnis zu den Themen der View bleibt konstant.
- Constant Size: Die relative Symbolgröße (Punkte) bleibt unabhängig vom Maßstab der View konstant, d.h. aber dass sich die absolute Symbolgröße in Karteneinheiten (z.B. Meter) mit dem Maßstab ändert - in einem kleineren Maßstab werden die Symbole im Verhältnis zu den Themen der View größer und umgekehrt.
- Labels: Mit dieser Option können einzelne Grafiktexte zu Gruppen zusammengefaßt werden, die sich ein gemeinsames Symbol teilen (sog. Graphic Labels), d.h. der Speicherbedarf in der Projektdatei sinkt beträchtlich und bei Formatierung eines dieser Grafiktexte ändern sich auch alle anderen dieser Gruppe. Normalerweise werden alle Beschriftungen (ArcView Befehl Theme - Auto-label) in Form von derartigen Graphic Labels angelegt. Bei deren Bearbeitung kommt es jedoch vor, dass einzelne Grafiktexte aus der Gruppe herausfallen.
- All in one List: Alle gewählten Grafiktexte werden in einer einzigen Gruppe zusammengefaßt, wobei das häufigste Symbol gewählt wird. Diese Option ist dann sinnvoll, wenn die Formatierung vereinheitlicht werden soll, d.h. alle "Ausreißer" in der selben Farbe, Schrift und Größe dargestellt werden sollen wie die Mehrheit der gewählten Grafiktexte. Die Konvertierung dieser Ausreißer kann nicht rückgängig gemacht werden.
- Group by Symbol: Alle gewählten Grafiktexte mit dem gleichen Symbol (Farbe, Schrift und Größe) werden zu je einer Gruppe zusammengefaßt. Diese Option ist dann sinnvoll, wenn der Speicherbedarf aller Beschriftungen reduziert werden soll, diese aber ihre Formatierung und ihr Aussehen nicht verändern sollen. Diese Konvertierung kann rückgängig gemacht werden.
- Split Symbols: Alle Gruppen unter den gewählten Grafiken werden in einzelne Grafiktexte mit eigenen Symbolen aufgeteilt. Diese Option ist dann zu wählen, wenn die Formatierung der einzelnen Grafiktexte (Farbe, Schrift und Größe) getrennt von den anderen geändert werden soll. Der Speicherbedarf in der Projektdatei steigt dadurch jedoch beträchtlich.
- Klicken Sie auf
um die gewählten Änderungen vorzunehmen. In der Statuszeile wird abschliessend die Anzahl der konvertierten, versteckten/eingeblendeten, skalierten bzw. gruppierten/aufgeteilten Grafiken angezeigt.
Warnung: Sobald Sie auf
geklickt und die Option Replace converted Graphics aktiviert haben, werden die originalen Grafiken gelöscht - Sie können diese Konvertierung nicht mit dem Befehl Edit - Undo Graphic Edit rückgängig machen! Ist ist in diesem Fall empfehlenswert, das Projekt vorher zu speichern - dann können Sie das Projekt schließen ohne es zu speichern und somit die Änderungen aufheben. Wenn Sie diese Option nicht aktiviert haben, können Sie Konvertierungen "rückgängig" machen, indem Sie die neu hinzugefügten Grafiken einfach löschen (Befehl Edit - Delete Graphics oder Taste Del).
Hinweise zur Konvertierung zwischen den Grafiktypen:
- Die folgenden Grafiktypen können beliebig untereinander konvertiert und jede Konvertierung vollständig rückgängig gemacht werden: MultiPoint zu PolyLine zu Polygon. Wenn der Grafiktyp nicht verändert wird, werden Elemente aus mehreren räumlich getrennten Teilen in mehrere einzelne Grafiken aufgeteilt ("Explode multi to single part graphics").
- Einzelpunkte (Single Points) und Liniensegmente (Line Segments) können zwar für alle Grafiktypen erzeugt, aber nicht rückgängig gemacht werden.
- Der Schwerpunkt (Centroid) und der Zentralpunkt (Center Point) kann für alle Grafiktypen erzeugt werden. Bei Einzelpunkten (Point) entspricht der Schwerpunkt und der Zentralpunkt dem Punkt selbst - die Konvertierung ist somit ohne Funktion.
- Die Näherungslinie (Approximated Line) kann für alle Grafiktypen außer Einzelpunkte erzeugt werden. Linienzüge werden i.d.R. zu Start-/Endpunkt, geschlossene Linienzüge und Polygone zur Linie des maximalen Durchmessers (nur von den 4 Randpunkten mit minimaler bzw. maximaler X- bzw. Y-Koordinate ausgehend).
Hinweise zur Konvertierung von Text:
- Text kann nicht mehr rückgewandelt werden, daher sollte die Option Replace converted Graphics nicht verwendet werden. Nur die Konvertierung zu Einzelpunkten erzeugt Grafiken, die dem Text nahezu entsprechen, alle anderen Konvertierungen erzeugen Grafikelemente, die für Layoutzwecke genutzt werden können (hervorheben, hinterlegen, einrahmen, unterstreichen oder durchstreichen von Text).
- Alle Einstellungen bezüglich Schriftgröße, Schriftart, Schriftstil, Drehung, Ausrichtung (links-, rechtsbündig, mittig) und Zeilenabstand (mehrzeiliger Text) werden bei der Konvertierung berücksichtigt. Spline-Text wird jedoch nicht unterstützt.
- Im folgenden werden Beispiele für die Konvertierung eines zweizeiligen, um 30° rotierten Grafiktextes angezeigt (siehe unterhalb). Das linke Bild ist jeweils ungepuffert, das rechte Bild mit unterschiedlichen Einstellungen bzw. Puffer-Distanzen erzeugt (Buffer Distance).
- Single Points: Für jeden Buchstaben ein einzelner Punkt mit dem passenden Symbol. Die Position des Punktes entspricht dem Zentrum des Buchstabens, kann jedoch nur annähernd geschätzt werden, da die Höhe eines Zeichens nicht exakt bestimmt werden kann (die derzeitige Schätzung wurde für die Schriftart Arial optimiert). Dies kann dazu genutzt werden, die einzelnen Buchstaben eines Textes verschieden einzufärben oder in ihrer Größe zu verändern. Bei Eingabe einer Pufferdistanz erfolgt keine Pufferung, sondern die Buchstaben werden entsprechend vergrößert oder verkleinert. Da sie an ihrer ursprünglichen Position bleiben, können sie überlappend bzw. mit vergrößertem Abstand dargestellt werden (d.h. verringerte oder gesperrte Laufweite).
- MultiPoint: Für jeden Buchstaben (außer Leerzeichen) ein Punkt in der Mitte der Textlinie (d.h. etwa im Zentrum jedes Zeichens). Diese können dazu benutzt werden, die einzelnen Buchstaben mit Quadraten (am besten 45° gedreht), Kreisen oder anderen Symbolen zu hinterlegen. Beim Puffern der Punkte entsteht eine bauchige Fläche, welche die Konturen der Buchstaben umrahmt.
- Centroid: Mittelpunkt jeder einzelnen Textzeile (d.h. mehrere Punkte bei mehrzeiligem Text). Diese Punkte können dazu benutzt werden, die einzelnen Textzeilen mit Quadraten (am besten 45° gedreht), Kreisen oder anderen Symbolen zu hinterlegen. Beim Puffern der Punkte entsteht eine bauchige Fläche, welche die Konturen der Textzeilen umrahmt.
- Center Point: Zentralpunkt des gesamten Textes (Zentrum des Koordinatenbereichs). Dieser Punkt kann dazu benutzt werden, den Text mit einem Quadrat (am besten 45° gedreht), einem Kreis oder einem anderen Symbol zu hinterlegen. Beim Puffern des Punktes entsteht ebenfalls eine Kreisfläche, die den Text umrahmt.
- Line Segments: Basislinie jeder einzelnen Textzeile (d.h. mehrere Linien bei mehrzeiligem Text). Diese können dazu benutzt werden, den Text zu unterstreichen. Wenn diese Linie gepuffert wird, wird sie auch um die entsprechende Distanz von der Basislinie nach unten verschoben, sodass die linienförmige Pufferfläche den Text nur berührt (wenn Sie eine ungepufferte Linie mit vergleichbarer Strichstärke anlegen, so liegt diese zur Hälfte unter bzw. über dem Text). Bei negativen Pufferdistanzen wird die Linie nach unten verschoben anstatt gepuffert.
- Approximated Line: Zentrale Linie in mittlerer Höhe jeder einzelnen Textzeile (d.h. mehrere Linien bei mehrzeiligem Text). Diese können dazu benutzt werden, den Text durchzustreichen bzw. zu hinterlegen (große Strichbreite wählen). Wenn diese Linien gepuffert werden, entstehen seitlich abgerundete Flächen, die sich gut dazu eignen die Textzeilen hervorzuheben bzw. zu hinterlegen. Bei negativen Pufferdistanzen wird die Linie nach unten verschoben anstatt gepuffert.
- PolyLine: Umgrenzungslinie jeder einzelnen Textzeile (d.h. mehrere Rechtecke bei einem mehrzeiligen Text). Diese können dazu benutzt werden, den Text einzurahmen. Wenn diese Linie gepuffert wird, wird sie auch um die entsprechende Distanz von Umriß nach außen verschoben, sodass die linienförmige Pufferfläche den Text nur berührt (wenn Sie eine ungepufferte Linie mit vergleichbarer Strichstärke anlegen, so liegt diese zur Hälfte unter bzw. über dem Text).
- Polygon: Umgrenzungspolygon des gesamten Textes (wenn der Text gedreht ist, wird auch das Rechteck entsprechend rotiert). Dieses kann dazu benutzt werden, den Text hervorzuheben bzw. zu hinterlegen. Wenn diese Fläche gepuffert wird, wird sie an den Ecken nicht abgerundet, sondern bleibt rechteckig. Wenn Sie die Ecken runden wollen, erzeugen Sie zuerst das Polygon und puffern es in einem zweiten Arbeitsschritt.
- Extent Rectangle: Rechteck des Koordinatenbereichs. Wenn diese Fläche gepuffert wird, wird sie an den Ecken nicht abgerundet, sondern bleibt rechteckig. Wenn Sie einen Rahmen mit runden Ecken erhalten wollen, erzeugen Sie zuerst das ungepufferte Rechteck und puffern es in einem zweiten Arbeitsschritt.
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